99 Luftballoons fuer irgendwie irgendwann

99 Luftballoons fuer irgendwie irgendwann

Neun und neunzig Luftballoons,
als ich jung war du warst da.
Bin nicht mehr unendlich jung,
kenne dich auch gar nicht mehr.
Die verschiedensten Jahren
gehen doch vorbei und so muss
man gestehen, dass irgendwann–
Aber wer kann es ueberhaupt
irgendwie sagen,
so schrecklich ist das Gedanken.

So jung war ich damals
im daher leigenden Gegend
wo unsere schoene Unschuld liegt–
wir die damals jung waren.

Was sollen wir jetzt machen?
Wir sind nicht was wir waren
wir sind nicht was wir wollten
wir sind etwas ganz anderes
etwas damals unversehbares.

Grenzen der Menschheit

Wenn der uralte,
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken
Segnende Blitze
Über die Erde sät,
Küß ich den letzten
Saum seines Kleides,
Kindliche Schauer
Treu in der Brust.

Denn mit Göttern
Soll sich nicht messen
Irgendein Mensch.
Hebt er sich aufwärts
Und berührt
Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsichern Sohlen,
Und mit ihm spielen
Wolken und Winde.

Steht er mit festen,
Markigen Knochen
Auf der wohlgegründeten
Dauernden Erde,
Reicht er nicht auf,
Nur mit der Eiche
Oder der Rebe
Sich zu vergleichen.

Was unterscheidet
Götter von Menschen?
Daß viel Wellen
Vor jenen wandeln,
Ein ewiger Strom:
Uns hebt die Welle,
Verschlingt die Welle.
Und wir versinken.

Ein kleiner Ring
Begrenzt unser Leben
Und viele Geschlechter
Reihen sich dauernd
An ihres Daseins
Unendliche Kette

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